Fast ein Drittel hatten schon einmal eine nicht monogame Beziehung

Alternative Beziehungsformen, wie zum Beispiel nicht-monogame Partnerschaften, erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Dies verdeutlicht eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Ashley Madison, der weltweit führenden Dating-Website für Vergebene. Laut der Umfrage wünschen sich zwei Drittel der monogamen Befragten eine offene Beziehung.

Mit einer Person das Leben lang zusammen sein – lange galt dies als die ideale Form einer Beziehung. Mittlerweile gibt es aber immer mehr Personen, die ihr Liebesleben nicht nur mit jemandem führen möchten und gleich mehrere Partner gleichzeitig haben. Ashley Madison, die weltweit führende Dating-Website für Vergebene, hat ihre Mitglieder zum Thema abgesprochene nicht-monogame Beziehungen befragt und wollte wissen, wie offene Beziehungen geführt werden.

Knapp ein Drittel der Befragten gab an, bereits in einer abgesprochenen nicht-monogamen Beziehung gewesen zu sein. Aktuell befinden stolze 26% der Frauen, aber nur 14% der Männer in einer solchen Beziehung. Dabei sei es meist der Wunsch beider Partner gewesen, eine offene Beziehung zu führen. 50% der Frauen geben an, dass beide Partner den nicht-monogamen Lebensstil gleichermassen leben, während dies nur 40% der Männer sagen.

Viele haben Angst, den Partner zu kränken

Zwei Drittel der Personen, die angaben, derzeit nicht in einer offenen Beziehung zu leben, würden sich eine nicht-monogame Beziehung wünschen. Die Hälfte hat jedoch Angst, den Partner mit dem eigenen Wunsch zu kränken. Gleichzeitig ist deren grösste Sorge, sollte der oder die Partnerin den Vorschlag einer Öffnung machen, nicht mehr genügend Zeit füreinander zu haben (28%).

Beziehungsexpertin Martina Rissi von der Liebesagentur sagt:

“Es ist wichtig, dass man in einer Beziehung möglichst ehrlich mit seinen Bedürfnissen, Ängsten und Hoffnungen umgeht. Man sollte diese frühzeitig ansprechen, idealerweise schon bevor man sich auf eine Plattform wie Ashley Madison begibt. Nur so kann eine Beziehung auf lange Sicht bestehen.”

Bei fast zwei von fünf darf der Hauptpartner bei der Partnerwahl ein Veto einlegen

Bei den Personen, die sich derzeit in einer abgesprochenen nicht-monogamen Beziehung befinden, haben nur wenige Regeln, mit wie vielen weiteren Partnern sie sich treffen dürfen. Bei 39 % darf der Hauptpartner allerdings ein Veto einlegen, wenn ihnen der oder die Partnerin nicht passt. Neben dem Hauptpartner haben sie durchschnittlich 2,9 weitere Partner pro Jahr. Übrigens nur unwesentlich mehr als die 2,5 weiteren Partner pro Jahr derjenigen, die noch keine solche Beziehung haben.

Mit ihren weiteren Partnern verbringen die allermeisten in einer abgesprochenen nicht-monogamen Beziehung Lebenden (72 Prozent) maximal drei Nächte pro Monat. Eifersucht ist da oft kein Thema. Allein schon weil die Zeit, die sekundären Partnern gewidmet wird, keinen signifikanten Einfluss auf die Hauptbeziehung bedeutet. Ein Viertel der Befragten gibt ausserdem an, grundsätzlich nicht eifersüchtig zu sein, ein weiteres Viertel diskutiert die Gefühle mit dem Partner aus und räumt damit jegliche Unsicherheiten aus.

“Nicht-monogame Beziehungen sind meiner Meinung nach mindestens so anspruchsvoll wie monogame Beziehungen. Es braucht bei Ersterem oftmals sogar noch intensivere Kommunikation. Es ist wichtig, möglichst viele Details zu klären, beispielsweise wie viele Partner man nebenbei treffen darf, wie es mit Übernachtungen gehandhabt wird oder ob Liebesbekundigungen erlaubt sind. Falls diese Klärung nicht geschieht, beziehungsweise ohne Eifersucht von beiden Partner akzeptiert wird, stellt sich die Frage, ob die Beziehung allenfalls auf eine rein freundschaftliche Ebene abgedriftet ist”

sagt Martina Rissi.

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