Schweizer Absinth – Von der grünen Fee zur normalen Spirituose

Absinth, oft auch als „grüne Fee“ bezeichnet, hat in den letzten Jahrhunderten eine bemerkenswerte Reise hinter sich gebracht. Er war das Getränk der Wahl für viele Künstler und Schriftsteller des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, geriet aber in Verruf und wurde in vielen Ländern verboten. In der Schweiz hat Absinth eine besonders faszinierende Geschichte durchlebt, von seiner Verbindung zu mystischen Geschichten bis hin zur Wiederbelebung als anerkannte Spirituose.

Geschichtliche Wurzeln

Die Schweiz ist eine der ursprünglichen Heimaten des Absinths. Insbesondere das Val-de-Travers im Kanton Neuenburg gilt als Geburtsort dieser Spirituose. Im 18. Jahrhundert wurde er hier als medizinischer Elixier konsumiert. Schnell entwickelte sich jedoch eine florierende Industrie, und die “grüne Fee” fand ihren Weg in Bars und Salons in ganz Europa.

Der Fall des Absinths

Anfang des 20. Jahrhunderts, getrieben von einer Kombination aus schlechter Presse, Lobbying von Weingütern und einer Reihe von Skandalen, wurde Absinth in vielen Ländern, einschliesslich der Schweiz, verboten. Viele glaubten, dass Absinth Halluzinationen hervorruft und zu Wahnsinn führt – eine Überzeugung, die durch Geschichten über Künstler und Schriftsteller, die sich ungewöhnlich verhielten, weiter befeuert wurde. In Wahrheit lag der Grund für viele dieser Reaktionen in den billigen, minderwertigen Absinth-Variationen, die giftige Chemikalien enthielten.

Das Comeback

Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts begann das Image des Absinths, sich zu wandeln. Der Bann wurde 2005 in der Schweiz aufgehoben, und mit modernen Produktionsstandards und strengen Kontrollen begann Absinth seine Renaissance.

Heute wird der Schweizer Absinth nach traditionellen Methoden hergestellt und geniesst einen Ruf als hochwertige Spirituose. Das Val-de-Travers ist stolz darauf, seine Traditionen fortzusetzen, und Touristen strömen in die Region, um die authentische Absinth-Erfahrung zu erleben.

Von Mystik zu Moderne

Während Absinth vielleicht nie wieder den mystischen Ruf der “grünen Fee” erlangen wird, ist es erfreulich zu sehen, wie eine so historisch belastete Spirituose ihren rechtmässigen Platz in der modernen Bar- und Spirituosenwelt zurückgewonnen hat. Der Schweizer Absinth ist ein Zeugnis für die Bedeutung von Qualität, Tradition und die Fähigkeit zur Anpassung und Wiedergeburt.

Abschliessend kann man sagen, dass der Schweizer Absinth eine beeindruckende Reise von der geheimnisvollen „grünen Fee“ zur normalen, aber dennoch geschätzten Spirituose durchlaufen hat. Es ist ein Getränk, das fasziniert, inspiriert und stets einen Schluck wert ist.

Faktenblatt Absinth:

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